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"Soviel gibt's

was beglücken kann

und Freude lässt entstehen.

Es kommt auf Herz

und Augen an,

dass sie,

was Glück ist,

sehen."



(Johannes Trojan)
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Dienstag, 4. Januar 2011

Bücher vom Sterben...



Auch ich habe mir für dieses Jahr 3 Projekte ausgsucht, bei denen ich teilnehmen und die ich Euch so nach und nach vorstellen werde.

Eines dieser inspirienden Projekte ist "Die lesende Minderheit".

Dieser Buch-Blog wurde von Bine und Caro ins Lebens gerufen und auch von mir freudig begrüsst. :-)

Der erste Thema lautet: Ein Buchtitel in dem eine Farbe vorkommt.

Jede Menge Auswahl also und so hab ich direkt losgelegt:




"Oskar und die Dame in Rosa" von Eric-Emmanuel Schmitt 
112 Seiten
7,00 Euro

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Ein sehr kleines, dünnes Buch.
Ein leichtes Buch.

Jedoch keine leichte Kost.
Im Gegenteil.

Obwohl so schnell gelesen, grad mal einen kurzen Nachmittag, ist es eben doch nichts für  zwischendurch. Und sicherlich keines dieser Bücher, die man direkt wieder vergisst.
Die Geschichte des leukämiekranken 10 jährigen Oskar berührt mich sehr.
Alle Geschichten oder Bücher in denen es ums Sterben geht, berühren mich.
Manche Menschen möchten "sowas" nicht lesen, mich ziehen diese Bücher sehr an. Immer schon

Warum lesen wir überhaupt Bücher, die uns irgendwie auch traurig und sehr nachdenklich machen können? Warum lassen wir sowas überhaupt an uns ran?
Weil wir wissen, dass es jeden Moment auch uns selbst treffen kann oder weil wir dadurch auch immer wieder bemerken "wie gut es uns doch geht und wie gut wir es doch haben...!". Das eigene zerbrechliche und eben eben nicht immer unendliche Glück gemessen am großen Leid und Unglück? Vielleicht hat es auch mit dem Bewusstmachen der eigenen Endlichkeit zu tun.

Ich persönlich beschäftige mich schon seit einigen Jahren mit dem Hospizgedanken und der großen Frage, ob ich mich zum Hospizhelfer ausbilden lassen möchte. Der Frage, ob ich das kann, ob das  mein Weg sein könnte.

Somit war "Oskar und die Dame in Rosa" quasi sowas wie eine Pflichtlektüre für mich. Es stand schon so lange im Bücherregal und warte darauf, im passenden Moment heraus zu fallen.
Die Formulierung und die Sprache des Romans ist einfach gehalten, kindlich irgendwie. Das schafft Nähe zu Oskar, aber auch zu Oma Rosa. Oma Rosa ist es, die Oskar, auf die Idee bringt, jeden einzelnen seiner verbleibenden (wenigen!) Tage wie 10 Jahre zu  (er)leben. Dadurch gelingt es dem kleinen tapferen Helden, eine Vielzahl von Gefühlen kennenzulernen und zu durchleben. Vorallem aber bringt es ihm Gott nahe und am Ende fühlt er sich gehalten und angenommen und man gewinnt den Eindruck, als könne er leichten Herzens gehen...
Ein trauriges Buch, jedoch wird nicht künstlich auf die berühmte Tränendrüse gedrückt.
"Oskar und die Dame in Rosa" von Eric-Emmanuel Schmitt ist jedoch vorallem auch eines:
Lebensbejahend!
Denn:
Bücher vom Sterben handeln auch immer vom Leben!


7 Kommentare:

  1. Liebe Evelyn, ich habe mich auch gerade bei dem Blog eingetragen, witzig, wir haben fast zeitgleich gepostet...Ich lese auch sehr gern Bücher welche mich tief berühren, allerdings brauche ich dann zum Lesen auch sehr, sehr viel Ruhe, so nebenbei geht garnicht...Daher bleiben die Bücher leider manchmal auf der Strecke :-(
    Aber durch dieses Projekt werde ich mich selbst motivieren, regelmäßig Bücher zu lesen.
    Deinen Buchtitel werde ich mir auf jeden Fall merken! Liebe Grüße, Angie

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  2. Hallo Evelyn, das scheint ja ein tolles Projekt zu sein, werde ich mal verfolgen, da ich ja auch eine Leseratte bin.
    Leben und Sterben, das eine geht ohne das andere nicht. Das Buch kenne ich nicht, werde es aber mal auf meine Wunschliste setzen. Lieben Gruss, Simone

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  3. Ach wie schön - deine Beschreibung geht ja so schön unter die Haut, einfach toll !!!
    Ich lese auch öfter *solche* Bücher - im Moment *So schön wie hier kann es im Himmel gar nicht sein* von Schlingensief - ich setze mich auch ab und zu mal mit dem Thema Leben und Sterben auseinander - du hast absolut Recht - Bücher vom Sterben sind Bücher vom Leben !!!
    Das Projekt gefällt mich auch total gut, ich hab auch schon geschaut, aber kein einziges mit ner Farbe im Titel gefunden :-))

    Süße, hab nen schönen Tag und lass es dir gut gehen
    GLG Manu

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  4. Liebe Evelyn, zuerst zum Projekt: ich kann das Thema nur absolut begrüßen!!!! Meine Tochter ließ gaaaanz viel und ich im Gegenteil kaum noch etwas, früher habe ich die Bücher verschlungen und jetzt komme ich wirklich selten dazu...Und zu deiner eventuellen Ausbildung...Evelyn Hut ab! Du bist ein wundervoller Mensch, ich könnte das nicht, ich bewundere Dich schon dafür, dass Du darüber nachdenkst, möge deine Entscheidung die richtige für Dich werden! Du bist wirklich klasse...ich drücke Dich - Alice

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  5. Liebe Evelyn,
    schön die erste"Rezension"(kannman eigentlich so gar nicht nennen) zu lesen. Du gibst einiges auch über dich selbst preis, mutig!
    Ich werde deinen blog weiterverfolgen - ich glaube, du bist ein interessanter Mensch.
    LG

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  6. Liebe Evelyn,
    ja, das ist ein trauriges aber sehr schönes Buch!
    Normalerweise lese ich eher Krimis und Thriller aber hin und wieder muss es eben auch mal ein Buch mit "Sinn" sein!
    LG, Bianca

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  7. Liebe Evelyn,
    Ich habe dieses Buch von einem befreundeten Pärchen bekommen und es hat etwas gedauert, bis ich es in die Hand genommen habe. Es ist eine ganz herzzerreißende Geschichte. Da ich in diesem Bereich arbeite, fand ich das Buch für meine Einstellung und Arbeit sehr wichtig und es hat mich wieder etwas in meinem Tun bestärkt.
    Es hat mich gerade sehr gefreut, dass ich hier bei dir dieses Buch gefunden habe.
    Liebe Grüße
    Doris

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